Auf seiner Spurensuche nach der vergessenen Körperlichkeit der Kunst widmet sich Andreas Beyer in seinem neuen Buch »Künstler, Leib und Eigensinn« umfassend dem Kampf der Künstler um, mit und auch gegen den eigenen Leib und dessen fundamentalen Einfluss auf das Werk. Andreas Beyer rehabilitiert die Kreatürlichkeit des Künstlers in der Kunstgeschichte und entfaltet die leibhaftige Lebensform der alten Meister – mit aufschlussreichen Verweisen auf die Moderne und Jetztzeit. Trotz all ihrer üppigen Anschauungswelten ist die Kunstgeschichte weitgehend Geistesgeschichte geblieben. Ein dringender Perspektivenwechsel auf das Wirken der Künstler und das Plädoyer für eine neue, sinnliche Kunstgeschichte, von einem Bildwissenschaftler, der »den Spagat zwischen Wissenschaft und sprachlicher Schönheit« meistert (Portal Kunstgeschichte).
Andreas Beyer studierte, lehrte und erforschte Kunstgeschichte im In- und Ausland. Er war Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris, seit 2002 ist er Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Basel. 2021 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt. Zuletzt erschien: »Die Kunst – zur Sprache gebracht«, Verlag Klaus Wagenbach.
Gesprächsgast: Florian Illies studierte Kunstgeschichte in Bonn und Oxford. Er war Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und der ZEIT, Verleger des Rowohlt Verlages, leitete das Auktionshaus Grisebach und gründete die Kunstzeitschrift Monopol. Heute ist Florian Illies Mitherausgeber der ZEIT und freier Schriftsteller. Jüngst erschien »Die Liebe in Zeiten des Hasses. Chronik eines Gefühls 1929-1939«, S. Fischer Verlag.
Aus dem Buch vortragen wird Mario Fuchs, freischaffender, mehrfach prämierter Schauspieler. Nach dem Schauspielstudium an der Zürcher Hochschule der Künste 2012 war er am Schauspiel Frankfurt engagiert, ab 2015 war er Ensemblemitglied am Theater Basel.
Kleiner öffentlicher Apéro im Anschluss an die Veranstaltung.