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Dan Flavin

«untitled (to my dear bitch, Airily) 2»

NEUBAU Verbindungstrakt / 02.03.2024–30.03.2025 / Kuratoren: Josef Helfenstein, Olga Osadtschy

Der amerikanische Künstler Dan Flavin (1933–1996) war ein Pionier der Minimal Art. Bekannt wurde er für sein Schaffen mit industriell hergestellten Leuchtstoffröhren. Damit hat er eine neue Kunstform geschaffen und Geschichte geschrieben. Als Dan Flavin 1963 eine handelsübliche Leuchtstoffröhre in einem 45-Grad-Winkel an der Wand seines Ateliers anbrachte – und diese kurzerhand zur Kunst erklärte –, war dies ein radikaler Akt. Tatsächlich war es dieser Aktion zu verdanken, dass kommerzielle Standardprodukte in die Kunst eingeführt wurden: Die in der damaligen Zeit aufkommende Minimal Art betonte Serialität, Reduktion und Sachlichkeit. Ironischerweise avancierte der amerikanische Autodidakt Flavin, der sich selbst nie als eigentliches Mitglied der Kunstströmung sah, buchstäblich zu deren leuchtendstem Vertreter.


Dan Flavin, «untitled (to my dear bitch, Airily) 2», 1984, The Dan Flavin Estate, Courtesy David Zwirner, © Stephen Flavin / 2024, ProLitteris, Zurich, Foto: Florian Holzherr

Dan Flavin, «untitled (to my dear bitch, Airily) 2», 1984, The Dan Flavin Estate, Courtesy David Zwirner, © Stephen Flavin / 2024, ProLitteris, Zurich, Foto: Florian Holzherr


Seit den frühen 1960er Jahren arbeitete Flavin mit Leuchtstoffröhren, die er in so genannten ‘Situationen’ anordnete und anschliessend zu Serien und Installationen weiterentwickelte. Die Farben und Dimensionen der verwendeten Materialien waren durch deren industrielle Produktion vorgegeben. Die Betrachtenden werden durch die Lichtflutung selbst zum Teil der Werke: Der Raum und die sich darin befindlichen Objekte werden in Beziehung zueinander gesetzt und schliesslich zu immersiven Kunsterlebnissen, die sinnliche, teils fast schon spirituelle Erfahrungen auslösen können. Damit befreite Flavin die Farbe von der Zweidimensionalität der Malerei. Bisher hatte sich das gängige Verständnis seiner Lichtarbeiten vornehmlich auf ihre minimalistische, industrielle Dimension und somit auf die Einfachheit ihrer Schönheit konzentriert.

Im Neubau-Verbindungstrakt ist Dan Flavins Werk untitled (to my dear bitch, Airily) 2 bis zum 30. März 2025 zu sehen. Mit seinem Golden Retriever Airily reist Flavin an diverse Hundeschauen. Die Hündin gewinnt mehrere dieser Wettbewerbe und erhält die höchste Bewertung, die ein Golden Retriever in den USA je erhalten hat. Als Zeichen der Zuneigung widmet er ihr 1984 diese Grossinstallation.